Korfball ist eine Ballsportart mit Elementen aus dem Basketball und dem Korbball. Das Besondere am Korfball ist, dass die Mannschaften immer aus gleichen vielen Frauen und Männern bestehen müssen. Damit ist dieses Ballspiel der einzige Mannschaftssport, bei dem alle Geschlechter gleichberechtigt zusammenspielen.
Das Wichtigste in Kürze
- Korfball ist eine Mischung aus Basketball und Korbball.
- Eine Mannschaft besteht immer aus vier Frauen und vier Männern. Es ist somit die einzige genderneutrale Sportart der Welt.
- Männer dürfen nur Männer und Frauen nur Frauen verteidigen.
- In Deutschland ist das Spiel recht unbekannt, erfunden wurde es in den Niederlanden.
- Das Spielfeld ist 40 x 20 Meter groß und der Korb hängt auf einer Höhe von 3,5 Metern.
Was sind die Regeln von Korfball?
Die Regeln beim Korfball-Spiel sind sehr übersichtlich und einfach zu verstehen. Das macht es zu einem beliebten Mannschaftssport in der Schule, aber auch in der Freizeit. Im Folgen führen wir die wichtigsten auf:
Wie sind die Mannschaften aufgebaut?
Es spielen jeweils zwei Mannschaften aus acht Mitgliedern zusammen. Davon sind immer gleichberechtigt vier Frauen und vier Männer. Das Alter spielt dabei keine Rolle. Männer verteidigen dabei nur Männer und Frauen spielen nur gegen Frauen.
Wie sieht das Spielfeld aus?
Das Spielfeld ist 40 x 20 Meter groß und in zwei gleich große Hälften aufgeteilt: Verteidigung und Angriff. Der Korb steht frei im Spielfeld und ist nicht an einer Wand oder mit einem Brett versehen, sodass das Treffen von allen Seiten möglich ist, sich dementsprechend aber auch etwas schwieriger gestaltet.
Wann wird ein Treffer erzielt?
Ein Treffer wird erzielt, wenn der Ball von oben nach unten durch den Korb geworfen wird. Auf den Korb darf nicht geworfen werden, wenn eng verteidigt wird. Das heißt genauer gesagt, wenn sich der oder die VerteidigerIn zwischen SpielerIn und Korb befindet und symbolisch verteidigt, indem er oder sie einen Arm in Richtung VerteidigerIn hochhält. Nach zwei Treffern, egal von welcher Mannschaft, werden Angriffs- und Verteidigungsfeld gewechselt.
Was ist verboten beim Korfball?
Sobald ein Spieler oder eine Spielerin den Ball zugeworfen bekommt, darf er oder sie damit nicht laufen oder dribbeln. Der Sternschritt ist allerdings erlaubt: Das heißt, ein Bein bleibt auf der Stelle stehen und das andere Bein darf einen Schritt nach rechts oder links, nach vorne oder nach hinten machen.
Korfball ist außerdem ein sehr kontaktarmes und gewissermaßen friedliches Ballspiel. Anrempeln, Sperren und Festhalten des Gegenspielers sind nicht erlaubt. Zudem darf der Ball nicht aus der Hand geschlagen oder mit dem Fuß geschossen werden.
Was passiert bei Verstößen?
Bei Regelverstößen wird das Spiel entweder von neu gestartet oder ein Freiwurf oder Strafwurf gestattet. Ein Neustart nach geringem Regelverstoß wird an der Stelle im Spielfeld, an dem der Verstoß erfolgte, durchgeführt. Bei Frei- und Strafwürfen zielt der oder die SpielerIn vom Strafwurfpunkt aus. Dieser befindet sich 2,5 Meter vor dem Korb.
Welche Voraussetzungen sollten die MitspielerInnen mitbringen?
Korfball verlangt von seinen SpielerInnen ständige Bewegung und schnelle Reaktionsfähigkeit. Außerdem ist Teamfähigkeit und strategisches Verständnis eine wichtige Voraussetzung, denn nur so kann das Team gewinnen. Ball- und Bewegungstechnik sind natürlich ebenfalls von Vorteil. Da das Spiel mitunter sehr hektisch und ausdauernd sein kann, ist eine gewisse Kondition und Stärke vorauszusetzen. Die Spieldauer beträgt meistens zweimal 30 Minuten.
Was ist der Unterschied zum Basketball?
Beim Basketball hängen die Körbe jeweils an den Enden des Spielfeldes, meistens an einem Brett angebracht. Beim Korfball stehen die Körbe sieben Meter weiter im Feld. Sie hängen zudem auf einer Höhe von 3,5 Meter, wohingegen sie beim Basketball nur 3,05 Meter hoch hängen. Sie stehen zudem frei auf dem Spielfeld ohne Brett dahinter, sodass von allen Seiten hineingeworfen werden kann. Außerdem sind beim Basketball zehn Mitglieder auf dem Spielfeld, beim Korfball nur acht.
Was ist der Unterschied zum Korbball?
Auch beim Korbball ist die Anzahl an MitspielerInnen unterschiedlich: Dort sind es fünf Stück, also weniger als beim Korfball. Zudem gibt es keinen Korbwärter und keinen 3 Meter Kreis um den Korb herum. Dieser hängt außerdem nur 2,5 Meter hoch.
Wann wurde Korfball erfunden?
Der Sport wurde 1902 von dem Niederländer Nico Broekhuysen erfunden. Der Name Korfball leitet sich vom niederländischen Wort „Korf“ ab, was so viel wie „Korb“ bedeutet. Bereits ein Jahr später wurde die Nederlandsche Korfbal Bond gegründet. Bei den Olympischen Spielen 1920 und 1928 wurde Korfball als Demonstrationssport vorgestellt.
Am 11. Juni 1933 wurde die International Korfball Federation (IKF) von holländischen und belgischen Vereinen gegründet. Das Ziel der IKF ist bis heute die Verbreitung von Korfball zu steigern. Trainer und Schiedsrichter der IKF reisen in Länder auf der ganzen Welt, um Korfball zu lehren und stellen kostenloses Material zur Verfügung.
Wie verbreitet ist Korfball in Deutschland und auf der Welt?
Korfball hatte es in der ersten Hälfe des 20. Jahrhunderts schwer, Anerkennung und Begeisterung zu finden. Grund dafür waren wahrscheinlich die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern in einem Team. Heute findet das Spiel aber gerade deswegen immer mehr Anklang: auf allen fünf Kontinenten der Welt kann man die Sportart spielen.
In Deutschland zählt Korfball zu den Turnspielen und ist immer noch relativ unbekannt. Es spielen rund 2.000 MitgliederInnen in 30 Vereinen den Ballsprt. Der Westfälische Turnverband (WTB) und der Rheinische Turnerbund (RTB) trainieren regelmäßig. Die Niederlande und Belgien bleiben Spitzenführer in dieser Sportart, denn sie stehen meistens im Endspiel der EM oder WM. Für Deutschland tritt die Deutsche Korfballnationalmannschaft an. Sie hat bei der WM 2015 in Belgien den sechsten Platz belegt.
Weiterführende Quellen
Weitere Informationen rund um Korfball kannst du hier finden: