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Streetball: So funktioniert das Spiel wirklich

Streetballspiel im Käfig
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In diesem Ratgeber findest Du alles, was Du zum aktuellen Thema Streetball wissen musst. Wir zeigen Dir zum einen, die Anfänge des Street Basketball in den USA und auch die stetige Entwicklung über die Jahrzehnte zum weltweiten Trendsport.

Natürlich geben wir Dir auch, einen Katalog über die wichtigsten Regeln und Vorschriften des olympischen 3 gegen 3 Basketball. Sowie alles über den allgemeinen Spielablauf beim Streetball. Am Ende präsentieren wir Dir noch alternative Spielvarianten, unser Fazit und interessante weiterführende Quellen. Beim Lesen wünschen wir Dir viel Spaß und gute Unterhaltung!

Das Wichtigste in Kürze

  • Streetball ist eine modernere Abwandlung des konventionellen Basketballs
  • Das Sportspiel stammt aus den Großstadtstraßen der USA
  • Es wird mit maximal drei aktiven Spielern pro Team gespielt
  • Das Spielfeld braucht die Hälfte eines Basketballcourts und es gibt nur einen Korb
  • Es wird bis zu einem maximalen Punktelimit gespielt (meist 21 Punkte)
  • Es gibt keine festen Spielerpositionen, jeder Spieler übernimmt jede Position
  • Seit 2020 ist 3 gegen 3 Basketball, eine professionelle Variante, olympische Disziplin

Was ist Streetball oder Street Basketball?

Die Ballsportart Streetball, ist eine vereinfachte Abwandlung des klassischen Basketball. Größter Unterschied, man spielt mit höchstens drei, anstatt fünf Spielern pro Mannschaft und das auf einem halben Court. Entstanden ist Street Basketball in den USA. Das erste offizielle Turnier zur Förderung Jugendlicher, fand dort bereits 1950 in Harlem, New York City statt.

Das ist jedoch, nicht weiter verwunderlich. Dort prägten öffentliche Außensportanlagen, schon früh, das Bild von Großstädten und Metropolen. Darunter auch viele, heute noch, legendäre Basketballcourts. Die Möglichkeit kostenlos Sport zu treiben, stellte vor allem für Menschen aus sozialen Brennpunkten, eine willkommene Abwechslung zum Alltag dar. Doch auch über 50 Jahre später, erfreut sich das Spiel wieder wachsender Beliebtheit.

Streetball Spiel durch einen Zaun fotografiert.
Die Lebensbedingungen für Menschen aus der sozialen Unterschicht sind nicht einfach. So wurde Streetball zum Ventil vieler Jugendlicher.

Nach den 90er Jahren, in denen hierzulande, erstmals einen starken Hip-Hop und X-Game Einfluss zu spüren war. Wurde es auch einige Jahre ziemlich still um den Trendsport. Doch jetzt ist die Zeit der großen Renaissance, viele neue professionelle Ligen sind entstanden und die Aufnahme zur Olympischen-Disziplin stellt den bisherigen Höhepunkt der Erfolgsgeschichte dar. Deswegen widmen wir uns im Folgenden den wichtigsten Fakten.

Streetball funktioniert auch ohne festes Regelwerk

Im Gegensatz zum konventionellen Basketball sind die Grundvoraussetzungen ein Spiel durchzuführen, deutlich einfacher zu realisieren. Darum soll es schließlich gehen, es einfach spielen zu können. Es reicht ein Ball, zwei Teams und das halbe eigentliche Spielfeld. Das Regelwerk ist, anders als beim Basketball, unkompliziert und lässt sich flexibel an verschiedene Situationen anpassen.

So kann zum Beispiel außerhalb von Turnieren, vor Spielbeginn, ein Punktelimit (meist 11 oder 21) beschlossen werden. Eine Zeitbegrenzung ist daher eigentlich nicht erforderlich, auch Schiedsrichter werden nicht benötigt. Denn eventuelles Fehlverhalten oder Fouls werden, von den betroffenen Spielern selbstständig angezeigt. Die Teams entscheiden dann, ob dem stattgegeben wird.

Das alles macht Streetball so unterhaltsam und schnelllebig, wie früher bereits die AND1 Mixtapes  unter Beweis stellten.

Allgemein wird vor Spielbeginn, ein für beide Teams verbindlicher Regel-Kodex beschlossen. Dieser klärt spielerische Feinheiten, wie zum Beispiel das Einwechseln von Ersatzspielern, oder welche Mannschaft nach einem erfolgreichen Korbwurf den Ball erhält. So können diese Straßen-Regeln, von Platz zu Platz unterschiedlich sein.

Street-Basketball: Vom Underdog zum Superstar

Aus dem einstigen Phänomen, der US-Schmelztiegel, wurde über die Jahrzehnte, ein international gefeierter Trendsport. Welcher in den frühen 90ern, auch dank Streetball Turnieren von Adidas, hierzulande ein durchschlagender Hype wurde. Vor allem die schnellen sowie trickreichen Spielzüge, machen den Sport für Zuschauer sehr unterhaltsam.

Natürlich wurde das Wettkampf-Regelwerk, über die Zeit, einheitlicher gestaltet. So konnte Street-Basketball, von einem Phänomen aus dem Hobby- und Eventbereich, zur heutigen Profisportart 3×3 Basketball werden. Der Siegeszug gipfelte 2020. Da sich das Olympische-Komitee entschied, 3×3 als neue Disziplin bei den Sommerspielen einzuführen.

Hintergründe: Was Du über Streetball wissen solltest

Wie Du aus dem oberen Teil erfahren hast, hat Street-Basketball schon eine etwas längere Geschichte. Wann genau das erste Mal gespielt wurde, kann man nicht mehr genau sagen. Jedoch ist erwiesen, dass das erste offizielle Turnier 1950, auf einem Spielplatz an der 7th Avenue in Harlem stattfand. Veranstalter war, der damals 24-jährige Spielplatzdirektor.

Sowohl er (Holcombe L. Rucker), als auch das Turnier und insbesondere der von der Stadt NY nach ihm benannten “Rucker Park” sind heute weltberühmt. Die Idee hinter dem damaligen Pro-Am Basketball Tournament (heute Rucker Pro-Am) war es, benachteiligten Schülern eine Chance auf ein Sportstipendium zu verschaffen. Da diese dort erstmalig öffentlich ihr Talent zeigen konnten.

Holcombe Rucker’s Street-Basketball Erbe

Der spätere Lehrer H. L. Rucker verstarb zwar 1965, im frühen Alter von 39 Jahren an Krebs. Das Turnier hatte aber, spätestens ab den späten 1960er Jahren, einen Kult-Status in der weltweiten Basketballszene. Von dieser Zeit an traten jährlich, auch immer mehr NBA Legenden an.

Wissenswert: Die Rucker League verhalf bis heute, über 7000 Jugendlichen zu einem Stipendium.

Heute spielt man fast überall Streetball, besonders die Spielart 3×3 oder 3 gegen 3, erfreut sich seit den 1990er Jahren großer globaler Beliebtheit. So steigerten diverse Events, unter anderem die 1998 gestartete AND1 Mixtape Tour sowie diverse Hollywood und Fernsehproduktionen die Beliebtheit enorm. Ein neuer weltweiter Trend war geboren.

Der Streetball Siegeszug geht weiter

Anders als beim konventionellen Basketball wurden die Spiele damals häufig unter freien Himmel ausgetragen. Das schafft zum einen, eine einmalige Atmosphäre bei den Turnieren und zum anderen gibt es den Jugendlichen mehr direkte Kontaktpunkte. Denn klassisches Basketball hatte, so wie die NBA in den USA, in Deutschland nie großen Zuspruch erfahren.

Die Spielform “3 gegen 3” ist heute die geläufigste und wurde am meisten professionalisiert. 2010 organisierte die FIBA-Fédération Internationale de Basketball (Internationaler Basketballverband) den ersten offiziellen Wettkampf im Rahmen der olympischen Jugendspiele in Singapur. Zwei Jahre später gab es bereits die erste Weltmeisterschaft.

Der Stein war nun endgültig ins Rollen gekommen und eine Vielzahl professioneller Streetballclubs und Ligen wurden gegründet. Die mittlerweile, diverse ex NBA Stars und einen festen Sendeplatz bei CBS Sports ihr Eigen nennt.

Wissenswert: Auch in den Vereinigten Staaten wurde, unter anderem durch den Rapper “Ice Cube”, 2017 die amerikanische 3×3 Liga Big3 gegründet.

Street Basketball bei den Olympischen Spielen 2021

Das sich schlussendlich dazu entschieden wurde, dass ein US-Straßen-Phänomen, die Ehre zu erweisen eine olympische Disziplin zu werden. Mag an dem großen Zuwachs an Popularität liegen. Jedoch auch durch die Tatsache, dass die FIBA viel Mühe in die Vereinheitlichung des Regelwerks, sowie die Professionalisierung des Ligabetriebs investiert hat.

Da die Olympischen Spiele, vor allem in den letzten Jahren, erheblich an Zuschauerzahlen und Popularität bei der Jugend verloren hat. War es sicherlich ein naheliegender Schritt, eine von der Subkultur geprägten Sportart zu nominieren. Das Spiel wurde stets einfach gehalten. So erinnert es, sympathischer Weise, noch immer ein wenig an die schmutzigen Anfänge in den Straßen Harlem’s.

Hinweis: Die Olympischen Sommerspiele 2020, wurden aufgrund der Corona-Pandemie, auf den Zeitraum vom 23. Juli 2021 bis 8. August 2021 verschoben.
Also eine große Chance, die neuen Disziplinen wie zum Beispiel Skateboarding, Karate oder eben 3-gegen-3 Basketball erstmalig mitzuerleben. Aus diesem Grund stellen wir Dir, dass aktuelle Regelwerk als Übersicht zur Verfügung.

Wie wird Street Basketball gespielt?

Wie versprochen, schlüsseln wir das offizielle FIBA-Regelwerk des 3-gegen-3 Basketball, verständlich für Dich auf. Damit Du beim Beginn der Olympischen Sommerspiele 2021, nicht nur über die Spielregeln Bescheid weißt. Danach kannst Du auch selbst, ein Spiel mit Freunden und Bekannten organisieren. Basketballcourts dafür gibt es ausreichend.

Bei einem Hobbyspiel kannst Du auf Schiedsrichter und Zeitregeln verzichten. Setze dafür, ein für beide Teams erreichbares Punktlimit (z.B. 11 oder 15) und spielt so fair wie möglich. Wenn es doch zu einem Foul kommen sollte, gilt “offense calls”, der Gefoulte zeigt dies selbstständig an. Beide Teams entscheiden dann, ob dem stattgegeben wird. Auch einen 3×3 Basketball, brauchst Du dafür nicht extra zu kaufen.

Zwei Mannschaft vor Court Panorama.
Street Basketball ist beliebt für seine Einfachheit, macht es nicht umständlicher als notwendig.

Einigt Euch einfach auf ein einige verständliche Regeln. Wie zum Beispiel, wer den Ball nach einem Korb bekommt. Da gibt es zwei Optionen. Die klassische, wie auch beim B-Ball und 3 gegen 3, “loser’s ball” oder “do it, lose it”. Das bedeutet, das Team, welches den Korb gemacht hat, gibt den Ball ab. Oder das anspruchsvollere Gegenteil, “winner’s ball”, oder auch “make it, take it”.

Hauptsache ist, ihr habt Euren Spaß beim Spiel und der daraus entstehenden sportlichen Herausforderung. Auch verstehst Du am Ende besser, wie die offiziellen 3 gegen 3 Matches ablaufen. Wir wünschen Dir jedenfalls viel Spaß dabei!

Das Ziel des Spiels

Es gewinnt das Team, welches 21 Punkte innerhalb der offiziellen 10-minütigen Spielzeit erreicht. Oder alternativ das Team, welches die meisten Punkte innerhalb der Regelspielzeit von 10 Minuten erzielt. Falls das durch ein Unentschieden verhindert wird, gewinnt das Team, welches in der Nachspielzeit als Erstes zwei Punkte erzielt. Alle im gesamten Turnier erreichten Punkte, werden zusammen addiert und später miteinander verglichen. Der höchste Gesamtpunktscore gewinnt das Turnier.

3×3 Basketball Spielprinzip

Um dieses Spielziel zu erreichen, müssen beide Mannschaften versuchen, auf denselben Korb zu punkten. Damit dies geordnet geschehen kann, teilen und wechseln sich die Rollen jeweils, in ein attackierendes und ein verteidigendes Team. Wer den ersten Angriff zugesprochen bekommt, entscheidet ein Münzwurf. Das Gewinner-Team entscheidet dann seinen Status. Wenn es zu einer Nachspielzeit kommt, beginnt das Team, welches zuerst verteidigt hat.

Da das Spielfeld begrenzt ist, muss nach jedem Ballverlust das neue Angreifer-Team, den Ball außerhalb der Zwei-Punkt-Linie dribbeln oder passen. In diesem Transfer-Moment darf die verteidigende Mannschaft, den Ballträger nicht angreifen, solange er sich im NO-Charge-Cicle befindet. Erst nach Überschreiten der Linie beginnt die nächste 12 Sekunden Angriffsphase. So hat jedes Team seinen eigenen, separaten Angriff.

Bevor ein neuer Korbversuch gewertet werden kann, müssen mindestens zwei Pflichtpässe innerhalb eines Teams durchgeführt werden. Bei einem erfolgreichen Rebound, für das Angreifer-Team, kann dieses direkt einen weiteren Korbversuch unternehmen und erhält dafür erneut 12 Sekunden Zeit. Falls die Verteidiger den Ball erlangen, müssen sie wieder über die Zwei-Punkt-Linie zurück. Damit eine neue Angriffsphase beginnen kann.

Auf Spielunterbrechungen sowie taktische Auszeiten, wird zum größten Teil verzichtet. Jedes Team erhält zwar das Recht auf einen Timeout, aber die dafür nutzbare Zeit ist je Mannschaft nur eine Minute. Von dieser müssen allerdings, nur 30 Sekunden pro Auszeit verwendet werden. Timeouts und Einwechslungen können nur bei ruhenden oder totem Ball durchgeführt werden.

Das Spielfeld

Das Spielfeld beim Streetball, ist exakt ein halbes Basketballfeld. Die Abmessung beträgt 15 (breit) x 11 (lang) Meter. Es werden von beiden Teams, ausschließlich ein anstatt auf zwei Körbe bespielt. Die eigentlichen Punktezonen unterscheiden sich ebenfalls von ihrer Wertigkeit. Zum Spielfeld gehört alles, dass sich innerhalb und auf den Grundlinien befindet.

Das Feld wird von vier Grundlinien begrenzt. Es reicht von der Mittellinie eines regulären Basketballfelds, bis zur Endlinie (Korbseite) und wird von den zwei Außenlinien geschlossen. Innerhalb dieser teilt sich der Court in zwei Hauptbereiche. Die Zweipunktzone außerhalb der eigentlichen Drei-Punkt-Linie und die Einpunktzone innerhalb.

In einem Halbkreis-Radius von 1,25 um den Korb, ist der No-Charge Semi-Circle. Innerhalb von diesem, ist es dem defensiv Team nach einem Rebound nicht erlaubt, den ballführenden Spieler zu blockieren oder attackieren. Bevor er diesen Bereich verlässt und versucht zurück in Richtung 2-Punkt-Linie zu dribbeln oder zu passen.

Punktesystem

Wie beim originalen Basketball werden Punkte durch Korbwürfe, Korbleger oder Dunking erzielt. Die Wertigkeiten der jeweiligen Aktionen sind jedoch anders. So ist ein erfolgreicher Korb, außerhalb der beim Basketball regulären 3-Punkt-Linie, nur zwei Punkte wert. Ein gelungener Korbversuch innerhalb dieser, ein Punkt. Das zu erreichende Pointlimit liegt bei 21. Ist dieses erreicht oder überschritten, endet automatisch die Restspielzeit und der Sieger steht fest.

Die Teams

Anders als beim klassischen 5 gegen 5 Basketball, spielt man beim Streetball mit nur drei aktiven Spielern pro Mannschaft. Je Team ist ein Auswechselspieler erlaubt. Es gibt keine festgelegten Spielerpositionen. So ist jeder Spieler situationsabhängig, sowohl Verteidiger als auch Angreifer. Jedoch auch gleichzeitig Pointguard und Small Forward in einer Person. Das fordert automatisch jeden Spieler zu maximalen Einsatz.

Der Checkball

Mit dem sogenannten Checkball wird entweder das Spiel, die Verlängerung oder eine neue und losgelöste Angriffsperiode begonnen. Dies geschieht beispielsweise nach einem erfolgreichen Korbwurf oder nach toten Bällen, die ins Aus gespielt wurden. Er muss zwischen einem Spieler des offensiven und des defensiven Teams durchgeführt werden.

Dazu stellt sich der offensive Spieler, außerhalb der vorderen Grundlinie auf und spielt den Ball per Bodenpass zu einem Verteidiger. Dieser passt dann anschließend, den Ball direkt zurück zum Passgeber. Dadurch wird der Ball aktiv (lebendig) und kann vom angreifenden Team gespielt werden. Erst dann darf mit den Pflichtpässen begonnen werden.

Die Zeitregeln

Beim 3 gegen 3 Basketball gibt es drei Haupt-Zeitregeln, die 12-Sekunden-Regel, die 5-Sekunden-Regel und die 3-Sekunden-Regel. Jede dieser Regeln sorgen für ein flüssiges Spielerlebnis und verhindern sogenanntes Zeitspiel. Was die Regeln für eine Bedeutung haben, erfährst Du hier.

12-Sekunden-Regel

Beide Teams haben insgesamt 10 Minuten Spielzeit, um das geforderte Punktelimit von 21 zu erreichen. Dafür stehen ihnen jeweils, pro Angriff 12 Sekunden Zeit zur Verfügung. Innerhalb dieses Zeitkorridors, muss die angreifende Mannschaft entweder einen erfolgreichen Korbversuch unternommen haben, oder wenigstens den Korbring mit dem Ball berührt haben.

Falls beide Fälle nicht eintreten sollten, verliert die attackierende Mannschaft den Ball. Das Team, welches sich bis dahin in der Defensive befand, wird nun zum Angreifer. Jedoch muss der Ball vorher einmal die Zwei-Punkt-Linie überschreiten oder per Check aktiviert werden. Dann beginnt die nächste 12 Sekunden Angriffsphase. Dies wird bis zum Ende der 10-minütigen Spielzeit wiederholt.

5-Sekunden-Regel

Wenn ein angreifender Spieler im Ballbesitz, von einem verteidigenden Spieler fair geblockt wird und er deswegen den Ball beidhändig kontrollieren muss. Hat er 5 Sekunden Zeit, eine Aktion auszuführen. Das heißt entweder dribbeln, passen oder einen Korbversuch unternehmen. Wenn er den Zeitrahmen überschreitet, verliert das angreifende Team automatisch den Ball.

Ein Streetballspieler versucht den anderen zu Blocken.
Innerhalb von fünf Sekunden muss der Spieler den Ball weiterbewegen, oder er verliert ihn.

3-Sekunden-Regel

Wie beim klassischen Basketball auch, gibt es diese offensiv Regel. Mit ihr wird bestimmt, dass ein angreifendes Team, sowie die dazugehörigen Spieler, nicht länger als 3 Sekunden am Stück, innerhalb der gegnerischen Freiwurfzone befinden dürfen. Wird diese Zeit überschritten, kommt es zu einem Ballbesitzwechsel zwischen den Teams.

Arten der Fouls

In der Schwere der Vergehen wird in vier Haupt-Kategorien unterschieden. Technische sowie persönlichen Fouls, grobe Unsportlichkeit und disqualifizierende Verstöße. Wobei ein persönliches Foul geringer bestraft werden (ein Mannschaftsfoul plus Zeitverlust), als ein technisches (mindestens einen Freiwurf und zusätzlich zwei Teamfouls). Hier haben wir eine kleine Übersicht für Dich erstellt, damit Du die Vergehen besser einordnen kannst.

Persönliches Foul

Diesem Vergehen geht ein regelwidriger körperlicher Kontakt im Spiel voraus, z.B. beim Blocken oder Versuch eines Steals. Wird durch das persönliche Foul ein Korbwurf gestört, kommt es zur entsprechenden Anzahl Freiwürfe als Ersatz. Ansonsten gibt es nur ein zusätzliches Mannschaftsfoul. Die angreifende Mannschaft bleibt in Ballbesitz, die Zeit wird aber nicht zurückgesetzt.

Technisches Foul

Als technisches Foul werden alle Vergehen bezeichnet, dem kein physischer Kontakt vorausgegangen ist. Zum Beispiel Reklamation einer Schiedsrichterentscheidung, auch Einwechselfehler bei einer Mannschaft oder eine Schwalbe. Geahndet werden diese, stets mit mindestens einem Freiwurf für das gegnerische Team. Dazu kommen zwei Teamfouls in die Wertung. Der Ball verbleibt allerdings beim Angreifer, die Angriffszeit wird dabei nicht wieder zurückgesetzt.

Unsportliches Foul

Bei diesem handelt es sich um ein besonders hartes und gefährliches Kontaktfoul, welches vom Verursacher teilweise oder ganz provoziert wurde. Dazu zählt auch Ziehen am Trikot oder ein gezielter Bodycheck. Bei diesem Gegnerkontakt gibt es zudem meist keine realistische Chance auf einen Ballgewinn. Die Bestrafung ist dem angemessen, so erhält die Mannschaft, von der die Aktion ausgeht, sogar zwei Teamfouls und die gegnerische grundsätzlich zwei Freiwürfe. Der Ball geht an das andere Team. Ein Spieler kann nach dem zweiten unsportlichen Foul vom Wettkampf disqualifiziert werden.

Disqualifizierendes Foul

Dazu zählen alle exzessiven Unsportlichkeiten, wie zum Beispiel Beleidigen anderer Spielteilnehmer sowie Zuschauer und Schiedsrichter. Aber auch jede Art von vorsätzlicher körperlicher Gewaltausübung. Dieses Foul führt sowohl zu sofortigen Disqualifizierung des Verursachers, als auch zu zwei zusätzlichen Teamfouls für sein Team und zwei Freiwürfe für die andere Mannschaft. Der Ballbesitz wechselt.

Teamfouls

Ähnlich dem 5 gegen 5 Basketball, gibt es beim Streetball ebenfalls offensiv und defensiv Fouls. Dieser Regelverstöße werden von Schiedsrichtern geahndet. Es gibt drei Wege diese zu bestrafen. Zum einen durch die entsprechende Anzahl an Freiwürfen, zusätzlicher Verlust des aktuellen Angriffs und im schlimmsten Fall die Disqualifizierung des jeweiligen Spielers. Zusätzlich erhöht sich jedes Mal, die Anzahl der Teamfouls für die gesamte Mannschaft.

Streetball Blockversuch am Korb
Alle Spieler müssen schnell, aber auch behutsam sein. Denn die Teamfoul Anzahl steigt das ganze Spiel über und kann Sieg entscheidend sein.

Jede Mannschaft hat insgesamt 6 Teamfouls, wenn diese Anzahl überschritten wird, kommt es bei jedem weiteren Foul, zu zwei Freiwürfen für das gegnerische Team. Ab dem Erreichen des zehnten Fouls gibt es zusätzlich Ballbesitz für das gefoulte Team.

Spieler einwechseln

Jedes Team verfügt über maximal einen Auswechselspieler in Reserve. Beim 3×3 Basketball können Spieler jedoch beliebig oft ein- und ausgewechselt werden. Jedoch muss dafür eine Situation mit ruhendem Ball bestehen, zum Beispiel nach einem Aus oder erfolgreichen Korbwurf. Dann müssen sich die zu wechselnden Spieler nur kurz physisch berühren (Handschlag), um die Einwechslung zu vollziehen.

Der 3×3 Ball

Im Gegensatz zu Basketball, wird beim 3×3 mit einem anderen Ball gespielt. Dieser ist in Größe 6 anstatt 7, hat aber immernoch das Gewicht eines klassischen 7er Balls. Das sorgt für ein besseres Handling auf dem engen Spielfeld, aber auch dafür, dass besser Tricks und Paraden ausgeführt werden können.

Streetball Variationen

Natürlich kann nicht nur, wie bei Olympia, 3 gegen 3 gespielt werden. Auf den Streetballcourts lassen sich auch ideal Spielvarianten wie 1 on 1 oder 2 gegen 2 praktizieren. Die Regeln unterscheiden sich eher geringfügig, aber die Intensität der sportlichen Auseinandersetzung ist deutlich größer. Da die Spieler mehr gefordert sind, lohnt es sich den Spielbereich auf ein Minimum zu reduzieren. Auch interessant ist die Spielart 21. Bei dieser gibt es keine eigentlichen Teams, sondern jeder spielt abwechselnd in der Offensive allein, gegen alle anderen in der defensive.

Fazit

Streetball ist im Vergleich zu vielen etablierten Sportarten, ein noch recht neues Phänomen. Was aber nicht über die steigende Beliebtheit, dieses schnellen und trickreichen Sports hinwegtäuscht. In Deutschland hat klassisches Basketball, nie die Beachtung gefunden, welches es verdient. Wenn Spieler wie Dirk Nowitzki oder Dennis Schroeder nicht in der NBA aktiv wären, dann sehe es wahrscheinlich noch trauriger aus.

Mit Streetball hatten jedoch die meisten Jugendliche, sowie jüngeren Generationen im deutschsprachigen Raum, bereits selbst spielerischen Kontakt. Das Regelwerk ist einfacher zu verstehen und zu befolgen. Die Spiele sind weniger taktisch geprägt. Es geht hier um schnelle, sowie kurzweilige Aktionen. Denn im Turnier tickt die Uhr permanent. Nur 12 Sekunden Zeit pro Angriff und keine geplanten Timebreaks. Da muss wirklich jede Chance ergriffen werden.

Streetball Dunking
Nur wer bis zur letzten Sekunde alles beim Streetball gibt, kann das Match gewinnen.

Auch die insgesamt kürzere Gesamt-Spielzeit pro Match fordert den maximalen Einsatz aller Beteiligten. Die Zuschauer werden dadurch weniger auf die Folter gespannt. Denn während es bei jedem Profi Basketball Event, vier einzelne Spielviertel (Quarter) gibt, mit je einer längeren Unterbrechung dazwischen durchgeführt werden. Ist Streetball hingegen deutlich kurzweiliger. Dadurch ist es möglich beim 3 gegen 3, in der gleichen Zeit, mehrere Matches nacheinander zu sehen.

Hier geht es klar, um gegenseitige Verausgabung, die besten Ball-Handling-Skills und der unbedingte Wille Körbe zu erzielen. Es gibt nicht die Möglichkeiten wie beim Basketball, zwischen fünf aktiven Spielern umherzupassen. Beim Streetball ist jeder Spieler ein aktiver Pointguard und kann diese Verantwortung nicht ständig weiterreichen. Für uns insgesamt ein sehr spannendes Spiel, welcher endlich neuen Wind, in die sonst so angestaubte Sportwelt bringt.

Weiterführende Links und Recherchequellen

Hier findest Du weitere interessante Links zum Thema Streetball. Von spannenden Spielerportraits, über eine Möglichkeit Streetballcourts weltweit zu finden, bis zum offiziellen FIBA Regelkatalog und mehr Infos zur Big3 Liga in den USA. Wir hoffen, Du konntest den Ratgeber genießen und einiges nützliches für Dich mitnehmen.

  • Interessante News und Infos über Streetball: Mehr erfahren
  • kurzer Report über Streetball Legende Raymond Lewis: Mehr erfahren
  • faszinierender Report über Streetball Legende Robert “Bobbito” Garcia: Mehr erfahren
  • finde einen passenden Streetballcourt in Deiner Nähe: Mehr erfahren
  • hier die offizielle FIBA 3×3 Website mit ausführlichem Regelwerk: Mehr erfahren
  • Infos über die Big3 Leauge in den USA: Mehr erfahren

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