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Squash: So funktioniert die Sportart wirklich

Squash-Match im Court
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Squash ist eine beliebte Freizeit-Sportart. Das schnelle Rückschlagspiel ist eine Hochgeschwindigkeits-Sportart, bei der Du verschiedene Muskelgruppen, Deine Reaktionsschnelligkeit und Deine Koordination trainierst und dabei einen riesigen Spaß mit Freunden hast.

In diesem Ratgeber erfährst Du, neben den Regeln und alles zum Court, die wichtigsten Tipps, sodass Du Dein nächstes Match erfolgreich gestalten kannst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Gespielt wird entweder im Einzel 1 vs. 1 oder im Doppel 2 vs. 2.
  • Squash ist die schnellste Rückschlagsportart und somit schneller als Tennis und Badminton.
  • Squash trainiert viele Muskelgruppen, das Reaktionsvermögen die Koordination und die Ausdauer.
  • Squash wird in einem geschlossenen Court gespielt, den man in vielen Sportzentren und Fitnessstudios anmieten kann.
  • Auch das Equipment kann bei den Anbietern von Squash-Courts ausgeliehen werden.

Was ist Squash?

Squash ist wie Badminton, Tennis und Tischtennis ein Rückschlagspiel und das wohl schnellste Rückschlagspiel im Vergleich zu den anderen. Das Spiel wird entweder im Einzel mit zwei Spielern oder im Doppel mit vier Spielern gespielt. Dabei benutzen alle Spieler das Spielfeld, wie beim American Handball oder Racquetball, gemeinsam.

Gespielt wird in einem Raum, der durch vier Wände begrenzt wird. So ist es nicht möglich, Squash überall und nur in den wenigsten Fällen draußen zu spielen. Die Wände gehören dabei mit zum Spielfeld und dürfen bespielt werden.

Die Bälle bestehen aus einem elastischen Gummimaterial und muss vor jedem Spiel warmgespielt werden, damit er seine volle Sprungfähigkeit erreicht. Die Schläger ähneln mit ihrer ovalen Schlägerkopf Tennisschlägern, sind aber etwas leichter.

Wusstest Du, dass der internationale Squash-Verband die Aufnahme von Squash bei den Olympischen Spielen 2024 beantragt hat? Dieses Vorhaben ist leider knapp gescheitert.

Squash Spieler springt zum Ball

Hintergründe: Was Du über Squash wissen solltest

In diesem Kapitel erfährst Du alles Wichtige, was Du über Squash wissen solltest.

Wie ist der Court aufgebaut?

Der Court ist durch vier Wände begrenzt, also ein geschlossener Raum. Die Außenwände und die frontale Wand bestehen aus Beton, die hintere Wand ist aus einem speziellen Glas gefertigt, sodass Zuschauer und Schiedsrichter einen Blick auf das Spielfeld bekommen können. Der Boden besteht zumeist aus einem unversiegelten Parkett.

Das Spielfeld ist 9,75 Meter lang und 6,40 Meter breit. Die Frontwand (Stirnwand) ist mit drei Linien ausgestattet. Die obere Begrenzungslinie befindet sich 4,57 Meter und die Service-Linie 1,83 Meter über dem Boden. Das Tin-Board befindet sich 0,48 Meter über dem Boden. Die Rück und Seitenwände sind mit nur einer Linie ausgestattet, der oberen Begrenzungslinie. Diese verläuft in Richtung Rückwand schräg nach unten auf eine Höhe von 2,13 Metern an der Rückwand.

Auf dem Boden befindet sich die sogenannte T-Linie, die die hintere Hälfte des Feldes in zwei gleich große Quadrate teilt. In der vorderen äußeren Ecke dieser Quadrate befindet sich jeweils nochmals ein kleines Quadrat, das sogenannte Aufschlagviereck.

Linien des Squash-Courts
Hier erkennst Du, wie ein Squash-Court aufgebaut ist und welche Linien vorhanden sind.

Wie bekommst Du Schläger und Bälle?

Schläger und Bälle sind in den meisten Sportfachgeschäften erhältlich. Natürlich kannst Du diese auch online bei den Herstellern oder auf Amazon.de kaufen. Schläger sind bereits ab einem Preis von 30 Euro erhältlich. Die Bälle sind im Zweierpack ab einem Preis von 10 Euro erhältlich.

Du kannst die Ausrüstung aber auch meistens an dem Spielort ausleihen. Fast alle Courtanbieter haben auch die Ausrüstung vor Ort, die DU für einen meist geringen Aufpreis für die Spielzeit ausleihen kannst.

Wo kannst Du Squash spielen?

Die Möglichkeiten Squash zu spielen, sind natürlich durch die räumlichen Gegebenheiten und des besonderen Courts begrenzt. Viele Fitnesszentren oder Sportparks haben aber einige Squash-Courts, die man für eine bestimmte Zeit mieten kann. So gibt es quasi in jeder Stadt die Möglichkeit, Squash zu spielen.

Die Regeln im Überblick

Hier erfährst Du die wichtigsten Squash-Regeln, die Du für ein Match gegen Deine Freunde kennen musst.

Schaue Dir gere vorab dieses kurze Erklärvideo an, um vorab einen guten Überblick über die Regeln zu bekommen.

Die Zählweise

Beim Squash wird, anders als beim Tennis, mit der normalen Zahlenreihe von 1 hochgezählt. Dabei werden insgesamt maximal fünf Sätze gespielt, sodass der Spieler, der zuerst drei Sätze gewonnen hat, auch das Spiel gewinnt. Einen Satz gewinnst Du, indem Du in einem Spiel zuerst 11 Punkte machst. Bei einem Zwischenstand von 10:10 geht es in den Tiebreak, bei dem der Spieler gewinnt, der zuerst zwei Punkte Vorsprung hat.

Der Aufschlag

Der Aufschlagende muss mit mindestens einem Fuß im Aufschlagviereck stehen. Dann schlägt er den Ball an die Stirnwand zwischen oberer Begrenzungslinie und Service-Linie. Der Ball muss von der Stirnwand in das Quadrat des Gegenspielers fallen. Sind all diese Kriterien erfüllt, ist es ein regelkonformer Aufschlag und das Spiel kann fortgesetzt werden.

Der Aufschlag wird immer dann gewechselt, wenn der aufschlagende Spieler den Punkt verliert. Immer derjenige schlägt auf, der den letzten Punkt gewonnen hat.

Spielverlauf

Nach dem Aufschlag schlägt der Gegenspieler den Ball aus seinem Quadrat wieder in Richtung Stirnwand. Der Ball darf entweder direkt volley geschlagen werden oder aber einmal den Boden berühren, bevor der Spieler den Ball an die Stirnwand schlägt.

An der Stirnwand muss der Ball unter der oberen Begrenzungslinie und über dem Tin-Board aufprallen. Dabei ist es egal, ob der Ball auf direktem Weg an die Stirnwand gespielt wird, oder vorher die Seitenwand oder die Rückwand unterhalb der oberen Begrenzungslinie trifft.

Danach wird das Spiel so lange fortgesetzt, bis ein Spieler die oben genannten Regeln nicht einhält oder der Ball den Boden zweimal berührt. Jeder Ball, der zweimal den Boden berührt, ist ungültig.

Letball (Wiederholung)

Beim Squash ist es wichtig, dass die Spieler Rücksicht aufeinander nehmen. Der enge Court macht es manchmal schwierig, den Gegner bei seinem Schlag nicht zu behindern. Dafür gibt es den Letball, also die Wiederholung des Spiels.

Es sollte jederzeit möglich sein, den Ball schlagen zu können, ohne Gefahr zu laufen, den Gegenspieler zu verletzen. Ist dies nicht gegeben, verlangt man Letball und der Aufschlag wird wiederholt.

Eine weitere Letball-Situation tritt ein, wenn der schlagende Spieler den Ball über die Seitenwand an die Stirnwand schlagen will und dabei den Gegenspieler trifft, bevor der Ball die Stirnwand berührt.

Dahingegen gibt es keinen Letball, wenn der Ball mit einem sehr langsamen Tempo den Gegenspieler berührt, ohne dass die Chance bestand, die Stirnwand zu erreichen. Ebenso gibt es keinen Letball, wenn der Gegenspieler in einen Schlag hineinläuft, der die Stirnwand sicher getroffen hätte.

Wichtig: Squash lebt von der Fairness der Spieler. Es ist wichtig, dass keine unnötigen Risiken beim Schlagen eingegangen werden, um die Gesundheit zu gewährleisten. Deshalb lieber einmal öfter einen Letball fordern, als ein unnötiges Risiko einzugehen

Tipps & Tricks zum Squash spielen

Um für Dein nächstes Match perfekt vorbereitet zu sein, haben wir Dir die wichtigsten Tipps & Tricks hier zusammengefasst.

Die Grundstellung

Um in jeder Situation gut auf den gegnerischen Angriffsschlag reagieren zu können, ist es wichtig, dass Du die Grundstellung möglichst immer einnimmst.

Dabei stehst Du hüftbreit und Deine Beine sind leicht gebeugt. Den Oberkörper neigst Du dabei etwas nach vorne und das Körpergewicht liegt möglichst auf den Hacken.

Der richtige Griff des Schlägers ist dabei genauso wichtig. Diesen hältst Du am Griffende, die Finger leicht gespreizt und Dein Daumen und Dein Zeigefinger bilden ein „V“.

Die Schlagtechnik

Das Wichtigste beim Schlagen ist, dass Du die richtige Beinstellung einnimmst. Das bedeutet bei Rechtshändern, dass das linke Bein vor dem rechten Bein steht und bei Linkshändern andersherum.

Die Schlagtechnik ist häufig sehr individuell. Es gibt natürlich ein Musterbeispiel, wie man die Schlagbewegung durchführen sollte, aber trotzdem muss jeder seine eigene Technik finden.

Die T-Position einnehmen (Drehscheibenposition)

Es ist von essenzieller Bedeutung, dass Du die bessere Feldposition einnimmst, als Dein Gegner. Die beste Position im Court ist dabei die sogenannte T-Position.

Die T-Position befindet sich genau in der Mitte des Feldes, auf dem Punkt, an dem sich die T-Linien treffen. Diese Position einnimmt, hat die kürzesten Wege zu jeder Position des Feldes.

Deshalb ist es wichtig, Deinen Gegner von dieser Position wegzulocken. Dies erreichst Du mit Variation in Deinen Schlägen, sodass Du Deinen Gegner laufen lässt.

Tipp: Die Position in der Mitte des Feldes ist der wohl wichtiste Faktor beim Squash. Wer die T-Position einnimmt, hat die beste Übersicht und die kürzesten Wege.

Immer in Bewegung bleiben

Beim Squash ist es aufgrund der hohen Geschwindigkeit und der benötigten Reaktionsschnelligkeit äußerst wichtig, dass Du immer in Bewegung bleibst. Auch wenn der Gegner am Zug ist, solltest Du Dich mit Tippelschritten in Bewegung halten, um immer gut reagieren zu können.

Außerdem musst Du immer darauf achten, eine gute Feldposition einzunehmen. Diese befindet sich, wie bereits erwähnt, in der Mitte des Courts.

Einhändige Rückhand spielen

Im Gegensatz zum Tennis wird Squash immer nur einhändig gespielt. Auch bei Schlägen mit der Rückhand schlägst Du nur mit einer Hand. Das hängt mit dem erhöhten Verletzungsrisiko durch die Drehung des Handgelenkes. Außerdem bist Du einhändig deutlich reaktionsschneller, was beim Squash natürlich ausschlaggebend ist.

Einschlagwinkel ist wichtiger als die Schlagkraft

Der Einschlagwinkel beschreibt, wie Du den Ball gegen die Wand schlägst und wie dieser von der Stirnwand abprallt. Das ist ein entscheidender Faktor, weil Du versuchen musst, den Ball möglichst weit vom Gegner entfernt auf dem Boden aufkommen zu lassen.

Natürlich spielt auch die Schlagkraft eine Rolle, man kann aber sagen, dass der Einschlagwinkel gerade im Zusammenhang mit der Variation der Schlagtechniken entscheidend ist.

Mit Stopp und Volley punkten (Variation)

Wichtig beim Squash ist es, den Gegner immer in Bewegung zu halten. Wenn Dein Gegner von einer Seite zur anderen rennen muss, um Deine geschlagenen Bälle zu erreichen, kann er sich nicht auf die eigenen Schläge konzentrieren und verliert an Kraft.

Dies erreichst Du, indem Du Deine Schlagtechniken variierst. Mal einen Stopp spielen, sodass der Gegner an die Stirnwand rennen muss, dann einen Volley, um den Ball auf die andere Seite des Feldes zu schicken. Wenn Du dabei noch die Richtung des Balles nach links oder rechts bestimmst, lässt Du Deinen Gegner laufen.

Alle Wände dürfen bespielt werden

Solange der Ball unterhalb der oberen Begrenzungslinie die Wand trifft, ist es egal, welche Wand Du zuerst bespielst. Der Grundschlag ist der Long-Line-Schlag direkt in Richtung Stirnwand.

Aber es ist auch erlaubt, den Ball erst cross gegen die Seitenwände zu spielen und den Ball über diesen Umweg auf die Stirnwand zu schlagen. Das bringt wieder mehr Variation in Dein Spiel.

Trivia: Was Du noch über Squash wissen solltest

In diesem Kapitel haben wir Dir noch einige weiterführende Hinweise zusammengefasst, die für ein Squash-Match unerlässlich sind.

Squash Bälle und Schläger im Court

Welche Unterschiede gibt es bei den Bällen?

Es gibt beim Squash verschiedene Bälle mit unterschiedlichen Eigenschaften. Die Bälle für Anfänger und Einsteiger sind schneller und springen in einem größeren Winkel ab, sodass es einfacher ist, den Ball vernünftig zu schlagen. Umso langsamer die Bälle sind, desto schwieriger ist es, gute Angriffsschläge hinzubekommen. Somit sind die langsamen Bälle für Profis geeignet.

Wir haben Dir das Ganze in der folgenden Übersicht veranschaulicht.

Infografik Squash-Bälle

Welche Unterschiede gibt es bei den Schlägern?

Hauptsächlich unterscheiden sich die Schläger in ihrer Balance. Es gibt bei Schlägern drei verschiedene Balance-Punkte:

  • Kopflastige Schläger
  • Balance in der Mitte
  • Grifflastig

Kopflastige sind dabei für Spieler geeignet, die gerne mit viel Power spielen und harte Schläge bevorzugen. Grifflastige Schläger sind eher für Spieler geeignet, die nicht so viel Wert auf Power legen, sondern den Gegner mit technischen Mitteln schlagen will. Schläger mit der Balance in der Mitte eignen sich für eine Kombination aus Technik und Kraft.

Ist eine Schutzbrille notwendig?

Aufgrund der hohen Geschwindigkeit der geschlagenen Bälle und des geschlossenen Courts, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, sich zu schützen. Das bedeutet einerseits, dass die Spieler aufeinander Acht nehmen, um gefährliche Situationen mit Ball und Schläger zu vermeiden.

Die Schutzbrille ist gerade für Anfänger ratsam, weil Spieler anfangs schwer einschätzen können wie, wohin und mit welcher Geschwindigkeit die Bälle fliegen. Die Schutzbrille ist keine Pflicht, aber sollte gerade in diesem Fall in Betracht gezogen werden.

Fazit

Squash ist eine tolle Sportart. Du verbessert spielerisch Deine körperliche Fitness, Deine Reaktionsfähigkeit und spielst das Spiel dabei mit Freunden zusammen. Sich ab und zu einen Court zu mieten und gegen Freunde anzutreten ist eine riesige Freude und dabei beanspruchst Du Muskelgruppen, die Du vorher vielleicht noch gar nicht kanntest.

Weiterführende Quellen

  • Wenn Du mehr über die Regeln beim Squash erfahren möchtest, dann schaue doch mal hier vorbei: Mehr erfahren
  • Zur Seite des Deutschen Squash Verbandes (DSQV) gelangst Du hier: Mehr erfahren
  • Brauchst Du noch Hallensportschuhe für Dein nächstes Squash-Match, dann schaue hier vorbei: Mehr erfahren

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