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Zuhause Hip-Hop tanzen lernen: So geht’s richtig!

Tänzer üben gemeinsam eine Choreografie
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Tanzen lernen ist nicht einfach, vor allem dann, wenn Du noch keine Vorerfahrungen hast. Aber mit Geduld und der richtigen Herangehensweise kannst Du Choreografien zu Deinen Lieblingsliedern auch ohne Lehrer zu Hause lernen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Tanzen macht Spaß und hält Dich fit
  • Um Tanzen zu lernen, musst Du nicht in eine Tanzschule gehen
  • Wenn Du noch keine Tanzerfahrung hast, beginne mit einfachen Tänzen
  • Neue Choreografien zu lernen erfordert Geduld und Durchhaltevermögen

Erste Schritte

Auf YouTube findest Du eine ganze Menge Tanzvideos von bekannten Choreografen und Tänzern. Hier findest Du wichtige Tipps zum Tanzen lernen vor Deinem Fernseher oder Computer.

Die richtige Choreografie finden

Nicht jede Choreografie ist für jeden Tänzer geeignet. Solltest Du noch keine Tanzerfahrung haben, nimm zu Beginn eine einfache Choreografie, die nicht zu schnell ist und keine zu komplizierten Elemente beinhaltet.

Achte darauf, dass die Schritte und Bewegungen möglichst auf die vollen Schläge in der Musik getanzt werden und dass sich die Elemente der Choreografie wiederholen. Komplizierte Bewegungen wie Körperwellen solltest Du zu Beginn noch weglassen.

Hier ist eine einfache Choreografie für Tanzanfänger.

Auch sehr gut zum Einstieg sind Workout-Choreografien. Die Elemente der Choreografien sind sehr einfach gehalten und wiederholen sich oft, sodass Du Dir nicht zu viele Schritte merken musst und dem Tanz gut folgen kannst. Suche am besten nach Zumba Choreografien, diese sind am einfachsten aufgebaut und Du findest bestimmt auch einen Tanz zu Deinem Lieblingslied. 

Hier ist ein Beispiel für eine leichte Workout-Choreografie.

Tutorial Videos

Du möchtest eine Choreografie zu Deinem Lieblingslied lernen oder eine Choreografie, die Dir gefällt nach tanzen. Tutorials sind die beste Möglichkeit eine Choreografie mit allen wichtigen Details zu lernen.

Der große Vorteil von Tutorial-Videos ist, dass jeder Schritt erklärt wird und dass die Choreografie in Phrasen unterteilt ist, die Du nacheinander lernen kannst. Die einzelnen Parts werden zuerst erklärt, dann ohne Musik langsam getanzt und am Ende mit Musik getanzt. Manchmal haben die Tänzer in den Tutorials das Lied auch verlangsamt. So kannst Du die Schritte noch besser üben.

Die besten Tanz-Tutorials sind von hinten mit Blickrichtung zu einem Spiegel gefilmt. So siehst Du alle Bewegungen aus der richtigen Perspektive und kannst im Spiegel sehen, wie die Bewegungen von Deinen Händen oder Füßen vor Deinem Körper aussehen sollen. 

Eine Tänzerin tanzt vor dem Spiegel
Die Blickrichtung in den Spiegel zeigt Dir alle wichtigen Details einer Bewegung.

Bei frontal gefilmten Videos hast Du zwar einen guten Blick auf alle Bewegungen, lernst aber die gesamte Choreografie spiegelverkehrt. Vor allem, wenn der Tänzer im Video die Choreografie mit Richtungsangaben wie rechts und links erklärt, kann es zu Verwirrung führen. 

Tipp: Es gibt auch frontal gefilmte Tutorials, die vor dem Upload gespiegelt wurden. So siehst Du alle Bewegungen und Schritte von vorne und auch die Richtungen stimmen mit Deinen überein. Diese Videos sind oft mit dem Wort “Mirrored” gekennzeichnet.

Tanzvideos

Zu manchen Liedern gibt es keine Tutorials. Tanzvideos werden oft bei Workshops oder nach dem Unterricht gefilmt und es gibt keine Erklärung oder eine langsame Übungsgeschwindigkeit, sondern nur die fertige Choreografie zur Musik in voller Geschwindigkeit.

Eine Choreografie ohne Erklärung zu lernen ist schwierig und erfordert viel Geduld. Außerdem sind diese Choreografien oft sehr fortgeschritten und beinhalten komplizierte Bewegungen und viele kleine Details, die einem unerfahrenen Tänzer oft gar nicht auffallen.

Wenn Du eine Choreografie von einem Tanzvideo lernen möchtest, solltest Du Dir Zeit nehmen, die Choreografie zuerst in kleine Abschnitte einzuteilen. Je kürzer die Abschnitte sind, desto einfacher kannst Du sie dir merken. Spule das Video zurück und sieh Dir die Abschnitte immer wieder an, um sie Dir einzuprägen.

Beginne am besten erst mit den Füßen und arbeite Dich dann Schritt für Schritt im Körper nach oben. Sobald Du den ersten Körperteil gemeistert hast, sieh Dir den nächsten an. Tanze dann die Schritte mit den Fuß- und Armbewegungen zusammen. 

Tipp: Auf YouTube kannst Du in den Videoeinstellungen die Geschwindigkeit verändern. Leider verzerrt sich hierbei der Ton und es wird schwierig der Musik zu folgen, aber es kann Dir helfen die Details der Bewegungen besser zu sehen.

Arbeite Dich langsam durch die Choreografie und lass Dich nicht entmutigen, wenn es etwas länger dauern sollte, bis Du Dir alle Schritte und Bewegungen merken kannst. Je mehr Du übst und je öfter Du neue Choreografien lernst, desto schneller wirst Du sie meistern können.

Spotting

Natürlich möchtest Du auch wissen, wie Du selbst beim Tanzen aussiehst und ob Du die Bewegungen auch richtig ausführst. Das sogenannte Spotting, also die Beobachtung Deines Trainings, kannst Du auf verschiedene Weise durchführen.

Wenn Du einen großen Spiegel zu Hause hast, dann nutze diesen, um Dich selbst zu kontrollieren. Du kannst Deinen Laptop davor aufbauen und so gleichzeitig die Schritte anschauen und nach tanzen und Dich selbst beobachten. Ein Spiegel ist die beste Methode, um direkt zu sehen, wo Deine Fehler liegen und diese gleich zu verbessern.

Solltest Du keinen Spiegel besitzen, der groß genug ist, dann kannst Du Dich beim Tanzen zum Beispiel mit Deinem Handy filmen. Ein Video hat den großen Vorteil, dass Du es Dir immer wieder anschauen kannst und so auch kleine Fehler entdeckst. Außerdem kannst Du mit Übungsvideos auch Deinen Fortschritt beim Tanzen lernen verfolgen.

Tipp: Du kannst auch Freunden oder Deiner Familie vortanzen. Meist können sie Dir zwar keine technischen Tipps geben, oder kleine Schrittfehler erkennen, aber Du bekommst Feedback über die Wirkung Deines Tanzens.

Trivia: Was Du sonst noch über Tanzen wissen solltest

Hier findest Du noch einige wissenswerte Zusatzinformationen rund um das Thema Tanzen und Tanzen lernen.

Verletzungen vermeiden

Zum Tanzen gehört nicht nur das Lernen neuer Schritte und Choreografien. Wie bei jedem anderen Sport gibt es auch hier einige Dinge, die Du beachten solltest, um Dich nicht zu verletzen.

Aufwärmen

Das Aufwärmen ist sehr wichtig, um Verletzungen vorzubeugen. Durch die Bewegung kommt Dein Kreislauf in Schwung und Deine Muskeln werden warm und locker. Nimm Dir für Dein Warm-Up circa 10 Minuten Zeit. Um Dich gut aufzuwärmen, hast Du zwei Möglichkeiten.

Für ein Cardio-Warm-Up solltest Du darauf achten, dass Du langsam beginnst. Ein paar Basisschritte und lockere Bewegungen für Hüfte, Arme und Kopf sollten Dein Warm-Up beginnen. Hüpfen oder Hampelmänner sollten, wenn überhaupt, erst gegen Ende eingebaut werden. Du kannst Dich auch mit einer einfachen Workout-Choreografie aufwärmen.

Alternativ kannst Du auch ein paar leichte Stretching-Übungen machen. Achte dabei darauf, dass Du nur soweit dehnst, bis Du ein leichtes Ziehen in den Muskeln spürst. Wenn Du über diese Grenze hinaus gehst, kannst Du Dir schnell einen Muskel zerren. Besser als statische Posen ist dynamisches Dehnen. Bleibe in Bewegung und halte Posen nur für einige Sekunden, bevor Du die Seite wechselst oder einen neuen Muskel dehnst.

Eine Tänzerin dehnt sich
Mit einfachen Stretching-Übungen kannst Du Deinen Körper aufwärmen und Deine Muskeln lockern.

Cool Down

Genauso wichtig wie das Aufwärmen ist auch das Cool Down. Deine Muskeln wurden beim Tanzen stark beansprucht und es droht ein Muskelkater am nächsten Tag. Auch Dein Puls sollte sich durch langsame Bewegungen im Cool Down wieder beruhigen.

Am besten legst Du ein langsames Lied auf und beginnst mit ein paar tiefen Atemzügen, um Deinen Körper ein wenig zu entspannen und Deine Atmung zu verlangsamen. Dehne Dich dann von oben nach unten. Beginne damit, Deinen Kopf von einer Seite zur anderen zu neigen und dann langsam das Kinn über die Brust zu rollen.

Als Nächstes kommen die Schultern, die Arme und Hände, Deine Brust, und immer so weiter, bis du bei Deinen Füßen angekommen bist. Achte darauf, Dich langsam zu bewegen und jeden Muskel mit Bedacht zu dehnen. Jetzt kannst Du gerne auch weiter dehnen, als beim Aufwärmen. Die Muskeln sind jetzt warm und dehnbar und die Verletzungsgefahr ist geringer. Sobald Du Schmerzen spürst, solltest Du aber aufhören.

Tipp: Dehne jeden Muskel ungefähr 10 bis 15 Sekunden. Achte darauf, dass Du kein Körperteil vergisst.

Denke auch daran, wenn Du Dich nach unten beugst, um Deine Beine und Deinen Rücken zu dehnen, Dich nur langsam wieder aufzurichten. Dein schneller Puls pumpt das Blut in Deinen Kopf und ein zu schnelles Aufrichten kann Schwindel verursachen oder Dich sogar ohnmächtig werden lassen. 

Auch für das Cool Down solltest Du ungefähr 10 Minuten einplanen. Je sorgfältiger Du Dich nach dem Tanzen dehnst, desto weniger plagt Dich ein Muskelkater am nächsten Tag. Ganz vermeiden kannst Du ihn aber nicht, wenn Du Dich beim Tanzen verausgabt hast.

Exkurs in die Theorie

Um ein noch besseres Verständnis für Musik und Choreografien zu bekommen, findest Du hier einige Erklärungen zu den wichtigsten Themen.

Wie ist ein Lied aufgebaut?

Die meisten Lieder folgen einem standardisierten Aufbau bestehend aus Intro, Strophe, Bridge, Refrain, C-Part und Outro. Diese Teile haben nicht in jedem Lied die gleiche Abfolge oder Länge, aber Du wirst sie in fast allen Liedern finden. 

Der Refrain eines Liedes ist am einfachsten zu identifizieren, da er sich im Lied wiederholt und Dir meistens als Ohrwurm im Kopf bleibt. Denke zum Beispiel an Atemlos von Helene Fischer. Der Refrain wird Dir sicher direkt in den Kopf schießen, auch wenn Du das Lied jetzt nicht hörst.

Strophen hören sich sehr ähnlich an und unterscheiden sich nur im Text. Der insgesamt größte Anteil in einem Lied besteht aus den Strophen. Zwischen einer Strophe und dem Refrain befindet sich Bridge. Nicht jedes Lied hat eine Bridge nach den Strophen. Manchmal folgt der Refrain auch direkt.

Ein C-Part ist der Teil im Lied, der ein bisschen aus der Reihe fällt. Wenn Du einen Part also weder den Strophen, noch dem Refrain zuteilen kannst, dann handelt es sich um einen C-Part. Meist ist er musikalisch etwas ruhiger als der Rest des Liedes.

Intro und Outro sind meist sehr kurz. Diese beiden Teile haben keinen Text und dienen nur dem Einspielen und Ausklingen des Liedes. 

Das Lied One Last Time von Ariana Grande beinhaltet alle vorgestellten Parts. Du kannst es Dir anhören, und versuchen die einzelnen Teile des Liedes zu identifizieren. Das Lied ist zum Üben sehr gut geeignet, da es einen sehr einfachen und gleichmäßigen Aufbau hat.

Hier kannst Du nachprüfen, ob Du alle Parts in der richtigen Reihenfolge identifizieren konntest.

  • Intro
  • Strophe
  • Bridge
  • Refrain
  • Strophe
  • Bridge
  • Refrain
  • C-Part
  • Refrain
  • Outro

Einfache Choreografien haben für jeden Part eines Liedes eine feste Schrittfolge, die sich für diese Parts wiederholt. Das bedeutet, dass für jede Strophe die gleiche Schrittfolge getanzt wird, genauso für jeden Refrain. Für den C-Part gibt es dann eine eigene Schrittfolge, oder es bleibt Dir überlassen bei diesem Part ein bisschen zu “freestylen”.

Eine Choreografie, die diesem Prinzip folgt, kannst Du Dir hier ansehen.

Wie werden Schritte gezählt?

Vielleicht hast Du schon das ein oder andere Tanzvideo oder Tutorial angesehen und festgestellt, dass Tänzer die Schritte einzählen und mitzählen. 

Eine Choreografie besteht aus sogenannten Achtern. Ein Achter teilt die Musik und Choreografie in Einheiten ein, die für Dich gut nachzuvollziehen sind. Jeder Achter wird, wie der Name schon sagt, in Zahlen von eins bis acht gezählt. Ein voller Achter wird auch als Phrase bezeichnet.

Tänzerinnen üben in einem Studio
Wenn Du eine neue Choreografie lernst, solltest Du die Schritte immer mitzählen, egal ob mit oder ohne Musik.

Du kannst Schritte auf zwei Arten zählen. Entweder zählst Du die acht Schläge in der Musik, oder Du nimmst den Text des Liedes als Eselsbrücke. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.

Wenn Du eine neue Choreografie lernst, ist es immer von Vorteil, die Schritte am Anfang mit Zahlen zu zählen. So kannst Du die Folgen in kurze Abschnitte aufteilen und portionsweise lernen. Da die Musik ebenfalls in Achterpakete aufgeteilt ist, kannst Du die Schrittfolgen für jeden Part einzeln lernen und am Ende zusammensetzen. Du brauchst aber ein bisschen Übung beim Ein- und Mitzählen, damit Du den Einsatz nicht verpasst. 

Du kannst Dich auch am Text eines Liedes orientieren. Oft ist es hilfreich, wenn Du die Schritte und Bewegungen mit bestimmten Worten verbinden kannst, so bleiben sie Dir besser im Kopf. Aber beachte, dass die Texte nicht immer klar mit einer Phrase beginnen oder enden. 

Wie wird Musik gezählt?

Du zählst die Musik immer bei einem Bassschlag. Bei Popmusik ist dieser Bassschlag besonders gut zu hören. Jeder Bassschlag hat also eine ganze Zahl. Die Hälfte der Zeit zwischen den Bassschlägen wird mit einem Und gezählt.

Im Lied Levitating von Dua Lipa kannst Du die einzelnen Bassschläge sehr gut hören. Wenn Du die Schläge mitzählst, wird Dir auffallen, dass bei manchen Schlägen ein doppeltes Klatschen zu hören ist. Das ist das musikalische Und. Das doppelte Klatschen wird hier als Und Acht gezählt, im C-Part wird auf Und Vier und Und Acht geklatscht.

Jedes Mal, wenn Du beim Zählen bei der Acht angekommen bist, ist eine Phrase abgeschlossen und Du zählst wieder mit einer Eins weiter. Am besten übst Du das Mitzählen der Musik ein paar mal, damit Du ein Gefühl für die Schnelligkeit und das Timing der Schläge bekommst.

Fazit

Sich selbst das Tanzen beizubringen, ist eine zeitaufwändige Aufgabe, aber keinesfalls unmöglich. Du brauchst eine Menge Geduld und Durchhaltevermögen, um zu einem guten Tänzer zu werden, egal ob mit Lehrer oder alleine vor dem Bildschirm.

Selbst erfahrene Tänzer müssen viel üben und die einzelnen Schritte immer wieder wiederholen, bis sie eine Choreografie fehlerfrei tanzen können. Also, auch wenn Du nicht direkt die beste Choreografie zu Deinem Lieblingslied nach tanzen kannst, lohnt sich das stetige Training und Du wirst von Tag zu Tag besser.

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